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Cyberangriffe
in der Schweiz
Gefährlicher denn je

Ein Cyberangriff ist keine Ausnahme mehr: Immer mehr Schweizer Unternehmen – besonders KMU und Startups – werden zur Zielscheibe professioneller Cyberkrimineller. Die Zahl der Ransomware-Attacken, Phishing-Versuche und Spionageangriffe hat sich allein im letzten Jahr mehr als verdoppelt.

Was früher wie ein Problem grosser Konzerne wirkte, ist heute Realität für jede Firma, die online arbeitet – sei es mit Microsoft 365, im Homeoffice oder bei der täglichen E-Mail-Kommunikation.

So funktioniert ein Cyberangriff – typische Methoden:

Die gefälschte Bewerbung

Eine E-Mail mit einem harmlos wirkenden PDF-Anhang enthält versteckten Schadcode. Beim Öffnen erhält der Angreifer Zugriff auf Ihren Computer und interne Daten.

Die Paketbenachrichtigung

Ein vermeintlicher Link von „DHL“ oder „Post CH“ informiert über eine fehlgeschlagene Zustellung. Nach dem Klick wird Spyware installiert – und Zugangsdaten abgefangen.

CEO-Fraud

Eine dringende Zahlungsanweisung vom „Chef“ – mit echter Signatur und korrektem Tonfall. In Wirklichkeit stammt die E-Mail aus der Hand von Betrügern.

Ransomware durch falsche Updates

Eine E-Mail kündigt ein „dringendes Systemupdate“ an. Nach Installation wird das gesamte System verschlüsselt und ein Lösegeld gefordert.

Übernahme von Microsoft-365-Konten

Cyberkriminelle nutzen gestohlene Zugangsdaten oder gezielte Phishing-Mails, um sich Zugriff auf M365-Konten zu verschaffen. Danach senden sie echte E-Mails im Namen des Opfers an Kunden oder Mitarbeitende – für noch glaubwürdigere Angriffe.

Gefälschte Support-Anrufe

Ein angeblicher IT-Support-Mitarbeiter ruft an und bittet um Zugriff auf den Computer – wegen angeblicher Sicherheitsprobleme. In Wahrheit handelt es sich um Social Engineering, um Schadsoftware zu installieren oder Daten zu stehlen.

Übernahme von Microsoft-365-Konten

Geschäfts- und E-Mail-Konten sind deshalb ein besonders attraktives Ziel.

Einmal kompromittiert, dienen sie als Ausgangspunkt für weitere Attacken, etwa:

Reply-Chain-Phishing: Antworten auf echte Konversationen mit infizierten Anhängen oder Links.
CEO-Fraud: Zahlungsaufforderungen im Namen der Geschäftsleitung.
Datendiebstahl: Zugriff auf Dateien, Dokumente und Cloud-Dienste für Spionage oder Erpressung.

Obwohl technische Schutzmassnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) hilfreich sind, lassen sich auch diese aushebeln – etwa durch sogenannte AiTM-Angriffe (Adversary-in-the-Middle).

So funktioniert eine AiTM-Attacke auf 2FA

1. Der Angreifer sendet eine täuschend echte Phishing-Mail mit Anmeldelink.

2. Das Opfer klickt auf den Link und landet auf einer gefälschten Login-Seite.

3. Die Zugangsdaten werden direkt an den echten Server weitergeleitet.

4. Der echte Server sendet eine 2FA-Anfrage (z. B. per SMS oder App).

5. Das Opfer bestätigt den zweiten Faktor – ohne Verdacht zu schöpfen.

6. Der Angreifer fängt die Sitzungscookies ab.

7. Mit diesen Daten erhält er vollen Zugriff auf das Konto – trotz 2FA.

Ein Cyberangriff in der Schweiz: Gefährlicher denn je

Warum Passwörter allein nicht mehr ausreichen

Komplexe Passwörter wie fFWywPqI3%LRoLE8d1W% bieten keinen Schutz, wenn sie bereits Teil eines Datenlecks sind. Im Darknet kursieren Milliarden gestohlener Zugangsdaten, die automatisiert getestet werden. Und viele Nutzer verwenden dasselbe Passwort mehrfach – ein Risiko, das Angreifer gezielt ausnutzen.

Die Website „Have I been pwned“ listet über 14 Milliarden Kombinationen aus E-Mail-Adressen und Passwörtern. Angreifer verwenden solche Listen automatisiert – oft ohne dass das Opfer zuvor auf eine Phishing-Mail hereinfällt. Deshalb reicht ein Passwort alleine nicht mehr aus.

Phishing bleibt die häufigste Angriffsmethode

Aktuelle Daten zeigen, dass Phishing in der Schweiz weiterhin eine erhebliche Bedrohung darstellt. Im Jahr 2024 wurden über 12’000 Phishing-Vorfälle gemeldet – ein Anstieg von über 2’500 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Besonders alarmierend: der Zuwachs von 56,2 % gegenüber 2023.

Spamfilter und technische Hürden können helfen, aber nicht jede Phishing-Mail wird erkannt. Oft sind es Stress, Routine oder Unachtsamkeit, die dazu führen, dass Mitarbeitende doch klicken.

Wie Sie Ihr Unternehmen schützen

Technische Massnahmen wie Spamfilter, Endpoint Security oder Zwei-Faktor-Authentifizierung sind wichtige Grundpfeiler. Doch die Erfahrung zeigt: Ohne geschulte Mitarbeitende bleibt jedes System angreifbar.

Zweifaktor-Authentifizierung (2FA)

Sie gilt als Best Practice und erschwert Angreifern den Zugriff erheblich – selbst wenn das Passwort bekannt ist. Der Zugriff wird zusätzlich z. B. über ein Smartphone bestätigt. Doch selbst 2FA ist nicht unüberwindbar, wie AiTM-Attacken zeigen.

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Sensibilisierte Mitarbeitende sind der Schlüssel zu mehr IT-Sicherheit in Ihrem KMU. Online-Schulungen und Phishing-Simulationen helfen, Sicherheitsbewusstsein zu stärken und echte Angriffe zu erkennen.

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